Termin: 12.05.2021, 20:00 Uhr
Anmeldeschluss: 11. Mai 2021

„Weil Gott es so will“ – Frauenberufungen…

Autorinnenlesung und Gespräch

Online-Autorinnenlesung und Gespräch mit den Hochschulseelsorgerinnen Julia Winterboer, Dr. Maria-Anna Möst und der ev. Pastorin Friederike Schweizer

Im Februar 2020 erschien nun eine beeindruckende Sammlung an Lebenszeugnissen von Frauen, die von ihren Berufungen zur Diakonin und Priesterin erzählen (Lit.: Philippa Rath (Hrsg.) „Weil Gott es so will“). Beiträge von Hochschulseelsorgerinnen sind vertreten. In vielen Zeugnissen spielen katholische Hochschulgemeinden als Orte der Begegnung und der eigenen wie theologischen Reflexion eine entscheidende Rolle. Zugleich werden sie als Orte beschrieben, in denen geistliche Erfahrungen gemacht und neue liturgische Formate erprobt werden.

Die Konferenz der katholischen Hochschulpastoral (KHP) kritisiert die Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche. Sie fordert die Gleichberechtigung auf allen Ebenen der Kirche, insbesondere den Zugang zu allen Weiheämtern.

Trotz der weiterhin existierenden Entwürdigung von Frauen in der katholischen Kirche, sind die Zeugnisse der 150 Frauen von einer beeindruckenden Widerstandsfähigkeit und Kreativität geprägt. Die Herausgeberin Sr. Philippa Rath beschreibt die Erzählungen als vielfältig, widersprüchlich, im besten Sinne katholisch, also allumfassend und universal.

Studentinnen heute wünschen sich eine Kirche, mit der sie sich als emanzipierte junge Frauen identifizieren können. Biografien von berufenen Frauen in und mit der Kirche verlaufen anders: Oft sind sie geprägt durch ein frauenfeindliches Menschenbild, welches Frauen in Sprachlosigkeiten manövriert und Beruf(ung)swege verunmöglicht. In vielen Biografien wird der Schmerz, die Ablehnung und Müdigkeit spürbar. Zugleich faszinieren die Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft, die daraus manches Mal resultiert.

Student:Innengemeinden tauchen als Orte auf, in denen diese Widerstandsfähigkeit bekräftigt, nach neuen Formen gesucht und eine eigene Sprachfähigkeit entwickelt wird. Dies verstärkt und unterstreicht die Forderung nach der Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, einhergehend mit einer Veränderung der Rollen und des Systems. Und es zeigt an: Geistliche Erfahrungen, die Erprobung von neuen liturgischen Formen, der theologische und differenzierte Austausch sind bestärkend, um in weiterhin diskriminierenden Strukturen Hoffnungen nicht zu verlieren.

In der Abendveranstaltung möchten wir Beiträge aus dem Buch zum Anlass nehmen, um mit Student:innen und Seelsorger:innen der Hochschulgemeinden ins Gespräch zu kommen: Was verstehst du als Berufung? Wann und in welchen Augenblicken bist du ganz bei dem, was du tust und erlebst dich an der richtigen Stelle? Inwiefern hängen daran Geschlechterbilder?